Liebe Mitglieder/innen,
in Übereinstimmung mit § 9 der Satzung der „Bürgerinitiative Lebenswerter Goldener Grund e.V.“ lädt der Vorstand des Vereins Sie zur sechsten ordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag, den 01. November 2022, um 19.30 Uhr ins Gemeindezentrum in Würges ein.
Tagesordnung:
· TOP 1: Begrüßung
· TOP 2: Bericht des Vorstandes
· TOP 3: Bericht des Kassenwarts
· TOP 4: Bericht der Kassenprüfer
· TOP 5: Entlastung des Vorstandes
· TOP 6: Neuwahlen des Vorstandes
· TOP 7: Wahl zweier Kassenprüfer
· TOP 8: Information zum Sachstand B8 Umgehung
· TOP 9: Information Sachstand Flurbereinigung und zugehöriges Widerspruchsverfahren
· TOP 10: Verschiedenes
Anträge zur Tagesordnung für die Mitgliederversammlung müssen bis 14 Tage vor dem Versammlungstermin schriftlich beim Vorstand eingereicht werden.
Um rege Teilnahme wird gebeten.
Freundliche Grüße
Gerd Ziemer
1. Vorsitzender
Email: info@b8-bi.de
......„Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“
„Wenn ich auf dem Land lebe, brauche ich die Autobahn. Wenn ich eine starke Wirtschaft will, brauche ich die Autobahn“, twitterte Andreas Scheuer (CSU). Ganz Deutschland brauche Straßen.
Das kann die Verkehrsforschung nicht unbedingt bestätigen, sie kommt in diesem Themenkomplex häufig zu anderen Erkenntnissen. Empirisch finden sich einige gewichtige Gründe, die gegen den Neu- und Ausbau von Fernstraßen sprechen. Am bekanntesten ist das Paradoxon des induzierten Verkehrs, das der britische Straßenbauingenieur John Joseph Leeming in den Sechzigern formulierte. Ihm war aufgefallen, dass neue Straßen mehr Autos anzogen. Das Angebot ließ also die Nachfrage steigen. „Induced demand“ nannte Leeming seine Theorie, ohne sie stichhaltig belegen zu können. Das gelang vor elf Jahren den amerikanischen Ökonomen Gilles Duranton und Matthew Turner, als sie eine Studie über Fernstraßen in den Vereinigten Staaten vorlegten. Darin konnten die beiden zeigen, dass mehr Straßen tatsächlich zu mehr Verkehr führten; andere Faktoren, die das Verkehrsaufkommen schüren könnten, schlossen sie aus. Menschen ändern ihr Verhalten, wenn eine breitere oder neue Straße fertig ist: Sie fahren mehr Auto. Und dieses Resümee der Ökonomen lässt sich auch mit den Worten des im Sommer verstorbenen SPD-Politikers Hans-Jochen Vogel fassen, der 1972 formulierte: „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“ Und Stau.
Man braucht kein Wissenschaftler zu sein, um den alltäglichen Wahnsinn auf deutschen Straßen zu begreifen. Trotz neuer Straßen, trotz sechsspurigen Ausbaus oder eher: wegen neuer Straßen,
wegen der breiten Hauptverkehrsachsen wie der A8 von Karlsruhe nach Salzburg stehen Autos im Stau. Weitere Spuren bringen nur kurzfristig Entlastung, was sich in Kalifornien beobachten
lässt. Dort hat die berühmte Interstate 405 zwölf Spuren – und ist immer verstopft. Das ist nur einer der Gründe, warum Wissenschaftler
neue Autobahnen kritisch sehen. Ihre Mahnung betrifft auch die enormen Kosten, die für die Unterhaltung des bestehenden Verkehrsnetzes aufgebracht werden müssen, und schon jetzt fehlt
dafür das Geld. Straßen sind von Schlaglöchern durchsetzt, Brücken marode, aber ein Flickwerk gewinnt eben keine Wählerstimmen, die Einweihung frisch geteerter Fahrspuren hingegen schon.
Nach wie vor fließen dreißig Prozent des Investitionsetats des
Bundesverkehrswegeplans 2030 in Neubauprojekte......