13.Febr. 2015 im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung in Wiesbaden

Am 13. Februar 2015 konnten wir unser gemeinsames Anliegen beim „Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung“ auf einer mehr als dreistündigen Besprechung vorbringen. Über weitere Details werden wir Euch auf unserer Mitgliederversammlung Anfang Mai informieren.
Hier die bei diesem Gespräch von uns vorgelegte Tischvorlage:


Kurzdarstellung der Zielsetzung der Bürgerinitiative

„Lebenswerter Goldener Grund“

 

Die Bürgerinitiative setzt sich für eine wirksame Entlastung der jetzigen B8 in Erbach, der Kernstadt Bad Camberg und Würges ein.

 

Es ist einhellige Meinung, dass die vorliegende Planung der neuen B8 nur zu einer Entlastung der alten B8 um max. 1/3 führt.

 

Der Bevölkerung werden die Auswirkungen der vorliegenden Planung für die jeweiligen Stadtteile, für Walsdorf und den gesamten Goldenen Grund nicht vermittelt. In der Kommunalpolitik Stadt Bad Camberg gibt es bis jetzt keinerlei Diskussionen über die Auswirkungen der jetzigen Planung für das Planungsgebiet und deren Bewohner. Es gibt kaum Bürger, die eine Vorstellung davon haben, wie die neue B8 geplant ist und welche Auswirkungen die Planung für den Goldenen Grund haben wird. Die sehr umfangreiche Dokumentation der B8 Planung auf der Homepage der Stadt Bad Camberg ist durchaus informativ aber gleichzeitig so umfassend, dass sie dem Bürger ohne tiefes Einsteigen in die Materie die Wahrnehmung der tatsächlichen Auswirkungen der Planung nicht ermöglicht.

 

Die kritischen Auswirkungen der vorgelegten Planung einer neuen B8 sind:

 

1.    Zunahme des Durchgangsverkehrs im Goldenen Grund um bis zu 50 %

(alte B8 und Umgehung).

 

2.    Zunahme von Lärm und Abgasen um mehrere Tonnen CO² pro Tag.

 

3.    Herstellung eines völlig neuen Landschaftsbildes durch Zerstörung von Naturräumen und der vorhandenen Landschaft.

 

4.    Im Bereich zwischen Kleinmühle/Ortsausgang Erbach/Bahn sowie im Bereich zwischen Würges und Walsdorf verdoppelt sich die Verkehrsbelastung (mehr Fahrzeugkilometer).

 

5.    Eine Dammführung mit bis zu 6 % Steigung und 12.900 Kfz pro Tag beschallt viele Wohnungen von Erbach und die nordöstlichen Teile der Kernstadt.

 

6.    Ein gewaltiges Kreuzungsbauwerk über dem Gewerbegebiet der Kernstadt saugt den Verkehr von der A3 auf und beschallt durch seine Dammanlagen die östlichen Wohngebiete der Kernstadt der Kurkliniken und des Ortsteils Würges.

 

7.    Ohne jede planerische Notwenigkeit wird die neue B8 vor dem Bahnhaus und vor dem bestehen Bahndamm an die in Würges vorhandene Bebauung in einer geringen Entfernung bis zu 200 m mit 10.600 Kfz pro Tag herangeführt, die jetzt vorhandene Landschaft zerstört und die Qualität der in diesem Bereich vorhandenen Wohnanlagen unnötig beeinträchtigt.

 

8.    Der bis zu 7 m hohe Damm und die geplante Brücke zwischen Würges und Walsdorf zerstört das Gesamtbild der Emsbachaue und den Erholungswert der Walsdorfer Kleingärten.

 

9.    Die Führung der L3031 aus Richtung Usingen durch Würges über den Walsdorfer Kreisel in Richtung A3 verlängert die zurückzulegende Strecke um mehrere Kilometer und erhöht dadurch Lärm und CO² Belastung.

 

 

10.Im Bereiche des Goldenen Grundes von Niederselters bis Esch sind folgende Auswirkungen festzustellen:

 

a.    24 % Zunahme des Verkehrs von der Kleinmühle in Richtung Niederselters von 13 700*  auf 17 000*. Der „ Stauraum „ von der Autobahnabfahrt Bad Camberg bis zur ersten problematischen Ortsdurchfahrt in Niederbrechen beträgt ca. 12 km; reicht also für fast 1500 Fahrzeuge.

 

b.    50 % Zunahme des Verkehrs ( bisherige B 8 und Umgehung ) zwischen Kleinmühle und dem Kreisel vor Walsdorf von heute ca. 14 000* auf teilweise mehr als 23 000*. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass die Umgehungsstrecke etwa 1,7 km länger ist und einen Höhenunterschied von 70 m überwindet, statt nur 30 m Höhenunterschied bei der alten B 8.

 

c.    32 % Zunahme des Verkehrs vom Kreisel vor Walsdorf in Richtung Esch von 12 200* auf 16 400*; der „Stauraum“ von 8 Km bis Esch ist völlig frei und reicht für fast 1000 Fahrzeuge

 

All dies führt in der Summe zu einer erheblichen Erhöhung der Lärm- und Abgasbelastung (mehrere Tonnen CO² pro Tag).

 

 

11.Auswirkungen für Erbach

 

Im Stadtteil Erbach verdoppelt sich die Verkehrsbelastung (mehr Fahrzeuge/Km ) im Bereich zwischen Ausgang Erbach / Kleinmühle /Bahn. Da bei der Realisierung der Umgehung Teilstrecken auf einer Länge von ca. 700 m und bis zu 7 m Höhe auf einem Damm/Brücke geführt werden, sind die Auswirkungen auf die Neubaugebiete sind gewaltig, die Emsbachaue ist in diesem Bereich zerstört.

 

Außerdem wird im Bereich unterhalb des Reichsthaler Hofes durch einen ca. 250 m langen und bis zu 8 m hohen Damm bei bis. 6 % Steigung eine nicht akzeptable Belastung für alle östlichen Wohngebiete sowie für viele Anwohner auf der Westseite geschaffen. Die Strecke liegt oberhalb der Bahn und wird auf 12 900 Fz/Tag * prognostiziert

 

 

12.Auswirkungen für die Kernstadt

 

Auf einer Fläche von ca. 5 ha entsteht oberhalb des Gewerbegebietes ein Kreuzungsbauwerk zur Anbindung der L3031 an die Umgehung. Der Verkehr zwischen der Abfahrt der A3 und dem Bauwerk erhöht sich um rund 50 % auf 19 600 Fz/ Tag. Dieses überdimensioniert  Bauwerk verführt den Autofahrer bei erkennbaren Problemen im Großraum Frankfurt die Autobahn zu verlassen und z.B. über Königstein auf die A661 zum Offenbacher Kreuz die gesamte Problemzone zu umgehen.

 

Da ca. 80 % der Kreisel, Verbindungsschleifen etc. (mehr als 1 km) dieses Bauwerks auf Dammlagen geführt werden, sind die zwangsläufig entstehenden 10 000 te Abbrems – und Beschleunigungsvorgänge pro Tag und der Lkw Anteil von 9,7 % in der Nacht eine sehr intensive Lärmquelle. Sie trifft alle östlichen Wohnlagen der Kernstadt incl. der Kliniken und die nordöstlichen von Würges. Diese Wohnlagen werden außerdem durch 2 Dammlagen südlich des Bauwerks und einer Dammlage nördlich des Bauwerks belastet.

 

 

13.Auswirkungen für Würges

 

Im Stadtteil Würges ist die Führung auf einem mehr als 300 m und bis zu 8 m hohen Damm zwischen der  K515 und dem Hessenweg der bis zu 200 m an die vorhandene Bebauung heranführt nicht nachvollziehbar. Dass diese Dammlage auch noch Gefälle-/Steigungsstrecken aufweist und vor der etwas höher gelegenen Bahnlinie verläuft, erhöht die Problematik bei 10.600 Kfz/Tag.

 

Diese Führung ist nicht nur in Bezug auf Lärm- und Abgasbelastung und Zerstörung der Natur für die Anwohner der Garten-, Wiesen-, Riesengebirgs- und  oberen Schulstraße unzumutbar, sondern auch durch die Lärmausbreitung massive Auswirkungen auf die östlichen Wohngebiete von Würges.

 

Vergleichbare Probleme ergeben sich durch eine teilweise höhengleiche Führung hinter der Bahn im Bereich der Riesengebirgstraße.

 

Durch die Neuführung der L3031 entstehen Schleichwege (Neue Straße, Wasserbett + Schulstraße). An diesen Straße liegen der Kindergarten und die Grundschule (Schulweg unserer Kinder!).

14.Auswirkungen für Würges und Walsdorf

 

In dem Gebiet zwischen Würges, Walsdorf und dem RSV-Sportplatz verdoppelt sich die Verkehrsbelastung ( Fahrzeugkilometer ).  Dazu kommt ein Kreisel mit ca. 45 m Durchmesser zwischen Würges und Walsdorf. Dieser allein führt zu ca. 36 000 Abbrems- oder  Beschleunigungsvorgängen pro Tag. Durch ein monströses Brücken – und Dammbauwerk ( ca. 400 m lang, bis 7 m hoch,

Steigung bis 4,4 % ) werden Natur und Landschaft in der Emsbachaue zwischen Walsdorf und Würges zerstört.

Das Erholungsgebiet Kleingärten ist dann Geschichte.

Der Lärm aus dem gesamten Gebiet trifft alle südlichen und südöstlichen Wohnlagen von Würges und die nördlichen und östlichen von Walsdorf.

Die neue Führung der L3031 durch Würges, über den Kreisel zwischen Würges und Walsdorf über das vorgenannte Brückenbauwerk durch die

Emsbachaue nördlich an Walsdorf vorbei zur Autobahn.

 

15.Zusätzliche Auswirkungen für Walsdorf

 

34 % mehr Verkehr vom Walsdorfer Kreisel Richtung Esch (zusätzlich 4 200 Kfz / Tag). Das ergibt eine enorme Mehrbelastung für die Bürger in den nordöstlichen, östlichen und südöstlichen Wohnlagen.

Da die neue Umgehung eine sehr attraktive Umleitungsstrecke zwischen den Autobahnabfahrten Bad Camberg und Idstein wird, werden viele Autofahrer dann wegen der bekannten Engstelle „Esch“ die um ca. 2,7 km kürzere Strecke durch Walsdorf und Wörsdorf wählen.

 

Für Walsdorf gilt außerdem:

 

Die Walsdorfer Bürger haben keinerlei Entlastung durch die geplante Umgehung sondern nur zerstörte Natur und Landschaft, eine zerstörte Emsbachaue, ein nicht mehr vorhandenes Erholungsgebiet an den Kleingärten aber dafür wesentlich mehr Lärm und Abgase!