Zwischen Limburg und Königstein im Jahre 2025!
Wie allseits bekannt, hat der Hess. Minister für Verkehr, Tarek Al-Wazir, den Planfeststellungsbeschluss für die B8 Umgehung Bad Camberg am 1. Febr.2017 unterschrieben. Dass damit Naturräume zerstört, Verkehrsbelastung und folglich Abgase und Stickoxyde zwischen dem zukünftigen Kreisel Walsdorf und der Einmündung zwischen Erbach und der Kleinmühle um ca. 80% !!!!! zunehmen und die Lärmbelastung für fast alle anwohnenden Bürger extrem steigt, wird von einem Grünen Minister sanktioniert. Unfassbar!
Die Entlastung der A3, ein gewaltiger Stauraum zur Ableitung bei Störungen auf der A3 und der Beginn einer neuen leistungsfähigen Tangente durch den Taunus Richtung Rhein Main sind wohl wichtiger.
Letztlich hat der Minister ja die Wünsche
- der meisten der für unsere Region zuständigen Bundes- und Landespolitiker,
- fast aller Mitglieder der Bad Camberger Stadtverordnetenversammlung,
- der Ortsbeiräte von der Kernstadt und Erbach (der Ortsbeirat Würges hat seit 2013 keine Stellungnahme mehr abgegeben) und natürlich
- der 5400 mündigen Bürger, die völlig unkritisch für die schnelle Umsetzung unterschrieben haben,
erfüllt.
Dass damit die Ortsdurchfahrten von Würges, der Kernstadt und Erbach nur relativ gering entlastet werden, scheint keine Rolle zu spielen. Es ist für uns nach wie vor unbegreiflich, dass man in dem Luftkurort Bad Camberg für die Entlastung der Ortsdurchfahrt um max. 35 %, eine Zunahme der Umgehungsbelastung um mehr als 80 % und damit auch eine vergleichbare Erhöhung der Abgas- und Stickoxyd-Werte für Tausende von Bürgern, Arbeitskräften, Patienten und Kurgästen in Kauf nimmt.
Obwohl überall an der der bisherigen B 8 Plakate mit der Aufschrift:„Abgase erzeugen Krebs“ hängen, scheint eine Erhöhung um 80 % für Alle zwischen Walsdorf und der
Kleinmühle völlig unproblematisch zu sein.
Die vorgenannte Schadstofferhöhung trifft alle. Dass stark betroffene Bürger, die klageberechtigt
waren, letztlich nicht geklagt haben, lag nicht vordergründig an den Kosten, sondern nach unserer Kenntnis an der Angst, dass derjenige der klagt, incl. seiner Familie einer unerträglichen
Hetzkampagne ausgesetzt wäre. Absolut unverständlich ist jedoch, dass die Stadt Idstein keine Klage erhoben hat, obwohl der Stadtteil Walsdorf durch die Umgehung absolut keine Vorteile hat,
sondern im Gegenteil: nur zerstörte Natur- und Erholungsräume, mehr Verkehr, mehr Abgase und Stickoxyde und mehr Lärm.
Noch im Mai 2015 hat Bürgermeister Herfurth im Rahmen einer Mitgliederversammlung unserer BI rechtliche Schritte in Aussicht gestellt. Im September 2015 hat der Idsteiner Bauausschuss einen entsprechenden Beschluss zur Vorbereitung für die Stadtverordnetenversammlung gefasst. Dieser Tagesordnungspunkt wurde aber dann unmittelbar vor deren Sitzung zurückgezogen. Warum?
Im Kommunalwahlkampf Frühjahr 2016 wurde in Walsdorf spez. von einer Partei suggeriert, dass man
alles versuchen werde, die Realisierung dieser Planung zu verhindern. Letztendlich hat jedoch weder der Ortsbeirat von Walsdorf noch die Stadtverordnetenversammlung von Idstein den Magistrat
unmissverständlich aufgefordert, gegen die für die Walsdorf Bürger unerträglichen Auswirkungen zu klagen.
Fazit:
· Bundes- und Landespolitiker sind begeistert, dass der Bau der B8-Umgehung bald erfolgen wird.
· Bürger- und Kommunalpolitiker - auch die Mehrheit der Bürger von Lindenholzhausen bis Esch - sehnen sich nach mehr Verkehr und Abgasen!
· Die Bürgerinitiative „ Lebenswerter Goldener Grund“ hat kein Klagerecht.
· Klageberechtigte Bürger haben nachvollziehbar Angst vor sozialer Isolation.
· Walsdorfer und Idsteiner Politiker haben die Bürger von Walsdorf im Stich gelassen.
· Die Strategie und Vorgehensweise (Gespräche in Aussicht stellen, aber nicht führen; von Ortsumgehungen reden und Autobahn-Entlastung planen etc.) der Behörden und politisch Verantwortlichen in Hessen ist aufgegangen:
· Der Planfeststellungsbeschluss ist rechtskräftig und es besteht Baurecht.
Aus unserer Sicht wird sehr bald mit dem Bau begonnen. Wir gehen von einem Baubeginn spätestens in 2019 und einer Bauzeit von ca. 4 Jahren aus, es ist schließlich wichtig, dass die B 8 zur Entlastung der A 3 möglichst schnell ertüchtigt wird. (Neuer Ausdruck von vielen Politikern für mehr Verkehr, Abgase und Lärm.)
Da nach unserem Kenntnisstand der Planfeststellungsbeschluss alle Pläne, Daten und Fakten enthält, die
seit der Offenlegung im November 2013 zu einem erheblichen Teil für Jeden im Internet nachzulesen waren, können die Bürger sehr schnell nach der Realisierung (vielleicht schon ab 2024) die
Auswirkungen erleben: Die geringen Verbesserungen für leider nur wenige und die negativen Auswirkungen für fast alle Bürger der Anliegergemeinden an der B 8 von Lindenholzhausen bis
Königstein.
Nach Fertigstellung der Umgehung (mit Sicherheit 2024 / 2025) erleben die Bürger in den einzelnen Anliegergemeinden mit hoher
Wahrscheinlichkeit den Verkehr und die Auswirkungen wie folgt:
Erbach im Jahre 2025
In der Hof Gnadentalstrasse findet kein nennenswerter Autoverkehr mehr statt und auf der bisherigen Ortsdurchfahrt hat sich das Verkehrsaufkommen um gut 30% reduziert.
Soweit zu den positiven Aspekten.
Dramatisch verschlechtert hat sich die Situation unterhalb der Neubaugebiete, im Gebiet zwischen Erbach / Kleinmühle /Bahn:
Hier hat sich die Verkehrsbelastung und damit natürlich auch die Abgasbelastung mehr als verdoppelt.
Der Damm durch die Emsbachaue und das Abbremsen und Beschleunigen im Einmündungsbereich Alte B 8 / Umgehung führen zu erheblich mehr Lärm für das Neubaugebiet, für die nördlichen Gebiete von Erbach und natürlich für die Arbeitskräfte der Kleinmühle. Für diese kommt noch erschwerend hinzu, dass durch den Damm der Kaltluftstrom durch die Emsbachaue fast vollständig unterbrochen wurde.
Zu einer weiteren extremen Mehrbelastung für fast ganz Erbach ist es durch den Damm mit ca. 6% Steigung zwischen der Bahnlinie und dem Reichsthaler Hof gekommen. Schon während der Bauzeit wurde diese Strecke von den Erbachern argwöhnisch beobachtet. Das ist verwunderlich, denn die Streckenführung war schon in der Planoffenlegung klar dargestellt, wurde jedoch zu diesem Zeitpunkt von den Erbachern nicht wahrgenommen und die vorhersehbaren negativen Auswirkungen wurden von den Kommunalpolitikern nicht kommuniziert.
Durch die ca. 13.000 Fahrzeuge, die diese Strecke jetzt täglich passieren, kommt es zu erheblichen Lärmbelastungen
für die östlichen Wohngebiete von Erbach und die nordöstlichen der Kernstadt. Besonders in der Nacht (alle 3 – 4 Minuten ein Lkw) ist das ein großes Problem. Gerade die westlichen Anlieger der B
8 Ortsdurchfahrt verstehen die Welt nicht mehr: sie haben auf der alten B 8 jetzt knapp 4000 Autos weniger und auf der Rückseite ihrer Häuser ca. 13.000 (mit Steilstrecke) mehr und damit
erheblich mehr Abgase und Lärm. Aber gerade sie waren doch noch in den Jahren ab 2014 gegen mehr Lärm ( ..macht krank ) und mehr Abgase ( …. erzeugen Krebs).
Kernstadt im Jahre 2025
Der Verkehr auf der B 8 Ortsdurchfahrt, der Bahnhofstraße und der Kreuzung „Wenz“ hat sich um ca. 30 % reduziert und es kommt kaum noch zu größeren Staus.
Insgesamt hatten sich Viele jedoch nach der Realisierung der Umgehung die Entlastung sehr viel größer vorgestellt. Aber das ist nun mal Fakt und wissenschaftlich belegt: eine Reduzierung um rund 30 % ist bezogen auf die Lärmentwicklung von Menschen kaum wahrnehmbar. Und für Straßencafés an der Ortsdurchfahrt (von denen Einige geträumt hatten) sind eben mehr als 10.000 Fahrzeuge immer noch zu viel.
Große Probleme macht nun unerwartet die erheblich gestiegene Lärmbelastung für fast alle Wohngebiete der Kernstadt
durch die Umgehung. Die überwiegend in Dammlage geführten Strecken des 5 ha großen Kreuzungsbauwerkes sowie einige Dammlagen in Richtung Würges und Richtung Erbach führen Tag und Nacht zu
erheblichen Lärmbelastungen vor allem für die östlichen Wohngebiete der Kernstadt und natürlich auch für das Kurviertel und den Bereich der Kliniken. Gerade in der Nacht sind die Geräusche
einzelner Lkw, die man (zusätzlich zum Dauerrauschen der A3) minutenlang hören kann, extrem belastend.
Viel kritischer ist jedoch gerade für den Bereich der Kernstadt die extreme Zunahme des Gesamtverkehrs
(alte B8 plus Umgehung ), denn diese Verkehrsmehrbelastung von ca. 80 % führt zu mehr Abgasen (CO² und Stickoxyde) in der gleichen Größenordnung. Ist das für eine Luftkurort auf Dauer
hinnehmbar?
Würges im Jahre 2025
In der Ortsdurchfahrt hat sich der Gesamtverkehr um ca. ein Drittel reduziert, was sich positiv auf die Abgasbelastung in dieser Straße bemerkbar macht. Die Lärmminderung um ca. 2 dB ist jedoch subjektiv kaum wahrnehmbar. Das hatte man anders erwartet.
Erschreckt sind nun viele Würgeser, dass die L3031 (Straße nach Usingen) jetzt nicht mehr durch Bad Camberg, sondern durch Würges an Walsdorf vorbei zur A3-Auffahrt führt. Das war zwar Bestandteil der Offenlegung, wurde auf der Homepage der Stadt Bad Camberg und von den Verantwortlichen aber nicht kommuniziert.
Erschwerend kommt hinzu, dass diese Tatsache unumkehrbar ist und man jetzt begreift, wie wenig Einfluss die Stadt hier (ganz anders als in der Kernstadt und Teilen von Erbach) auf weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen hat.
Soviel zu den erwarteten „Entlastungen“ in Würges.
Die Bewohner der östlichen Wohngebiete von der Höhenstraße bis zum Steinweg stehen vor einer völlig
neuen Lärmsituation: Der Lärm des Verkehrs auf der Umgehung vom Kreuzungsbauwerk bis zum Kreisel vor Walsdorf ist, natürlich auch abhängig von der Wetterlage, extrem. Besonders in der Nacht
quälen die durchschnittlich alle 3 – 4 Min. dahinziehenden Lkw auf den diversen Dammlagen der mehr als 3 km langen Strecke. Das Ganze wird durch das Dauerdröhnen von der A 3 als noch störender
empfunden.
Noch schlimmer aber ist die Situation jetzt für die Anwohner der Riesengebirg-, Garten-, Wiesen- und der oberen Schulstraße: Hier fahren jetzt täglich Abertausende von Autos sehr nahe an den Wohnhäusern vorbei. Der Verkehr wurde noch nicht gezählt, aber alle vermuten, dass es weit mehr als die 10.600 Fahrzeuge/Tag sind, die in der Verkehrsprognose der Planfeststellung unterstellt wurden. Die Zahl aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030, nämlich ca. 16.000 / Tag, erscheint sehr viel wahrscheinlicher.
Die Anwohner der vorgenannten Straßen, die vor dem Bau der Umgehung zum größten Teil in Richtung Westen keinen Autoverkehr und eine intakte Naturlandschaft hatten, leben jetzt an einer Trasse, auf der pro Jahr Millionen von Autos Hunderte Tonnen CO², die dazugehörigen Stickoxyde und natürlich jede Menge Lärm erzeugen. Das ist nur der Normalverkehr.
Da es durch das neue Kreuzungsbauwerk den Engpass von der Autobahnabfahrt Bad Camberg Richtung Süden nicht mehr gibt, wächst bei jedem Stau bzw. schon einer Stauwarnung auf der A3 zwischen Bad Camberg und dem Offenbacher Kreuz der Verkehr innerhalb von Minuten explosionsartig an. Damit steigen natürlich auch wieder der Lärm, die Abgase und die Stickoxyde……. !
Wie stand auf den Plakaten der Befürworter (Tausende von Bürgern und Politikern)? Lärm macht krank….; Abgase
erzeugen Krebs… ! Galt wohl nur für die Anwohner der Ortsdurchfahrten!
Da sich Viele, die von der L 3031 kommen, aber auch viele Würgeser den (Um-)Weg über den Kreisel Walsdorf sparen
wollen, fahren sie jetzt über die Neue Straße, Wasserbett, Schulstraße direkt auf die Umgehung - vorbei an Kindergarten, Schule …… !
Zwischen Würges und Walsdorf im Jahre 2025
Zerstörte Natur, ein nicht mehr vorhandenes Erholungsgebiet, eine Verdopplung der Verkehrs- und Abgasbelastung so wie immenser Lärm vom Verkehr und den geschätzten ca. 40.000 Brems– und Beschleunigungsvorgängen vermindern die Lebensqualität der Bewohner nordöstlicher Wohnlagen von Walsdorf sowie von den südwestlichen, südlichen und südöstlichen Wohnlagen von Würges in einem Maß, dass sich viele vorher nicht vorstellen konnten.
Besonders in der Nacht wird nun jeder Lkw zum „ Störfall“; logisch: Dammlage, Steigung / Gefälle, Bremsen und Beschleunigen am Kreisel, der durch seine Bauweise (wie ein Schalltrichter in Richtung Süd bis Nordwest) seine Wirkung voll entfalten kann. Das alles ist der Normalfall.
Zur Katastrophe wird das Ganze bei Stau auf der Autobahn. (Siehe vorherigen Abschnitt). Da es in Esch keine Chance
gibt, diesen Verkehr zu verteilen, füllt sich dieser gewollte Stauraum allein in diesem Gebiet mit Hunderten von Fahrzeugen, oft mehrmals täglich innerhalb weniger Minuten. Eine Katastrophe für
viele Jahre oder Jahrzehnte. Viele hatten es voraus gesehen... Viele sind nun entsetzt.
Walsdorf im Jahre 2025
Walsdorf hat wie erwartet von der Umgehung keinerlei Vorteile.
Aber neben den im vorherigen Abschnitt beschriebenen extrem negativen Auswirkungen kommt für Viele nun überraschend hinzu, dass durch den Engpass in Esch etliche Verkehrsteilnehmer die um 2,7 km kürzere Strecke durch Walsdorf Richtung Wörsdorf zum Autobahnanschluss Idstein wählen. Auch das wurde im Bundesverkehrswegeplan 2030 (2016) schon klar ausgewiesen, nur damals hat das kaum jemanden interessiert und von den Verantwortlichen wurde darüber nicht aktiv informiert.
Auch ab dem Kreisel vor Walsdorf in Richtung Esch hat der Verkehr jetzt um mehr als 30 % zugenommen. Entsprechend
natürlich auch wieder Abgas und Lärm. Diese täglich mehr als 4.000 Fahrzeuge belasten die südlichen und südwestlichen Wohngebiete von Walsdorf. Das ist nicht verwunderlich, denn die zusätzlichen
Fahrzeuge vom Kreisel bis an die Grenze nach Esch erzeugen weit mehr als 400 t CO² pro Jahr. Das Mehr an Stickoxyden kann man nur erahnen.
Seit der Inbetriebnahme der „Umgehung Bad Camberg“ wächst inzwischen bei vielen Bürgern aus Walsdorf aber auch aus
Würges die Wut auf sich selbst und auf die für die Planung der Umgehung verantwortlichen Politikern und Behörden. Auf sich selbst, weil sie sich während der Zeit der Offenlegung und danach viel
zu wenig um dieses Thema gekümmert haben, auf Behörden und Politiker, weil sie nicht über die negativen Auswirkungen und die tatsächliche Funktion der Maßnahme informiert haben.
Besonders im Focus stehen hierbei die damaligen Bürgermeister und Stadtverordneten von Idstein und Bad Camberg sowie die damaligen Mitglieder der Ortsbeiräte von Walsdorf und Würges. Das gibt sicherlich heiße Diskussionen im nächsten Kommunalwahlkampf im Frühjahr 2026. Aber auch das kann leider die jetzige Situation nicht mehr verbessern, denn die Schleuse des Autobahnanschlusses Bad Camberg ist unwiderruflich und unumkehrbar geöffnet.
In den Anliegergemeinden der B 8 in Richtung Norden und Süden haben wir nach der Realisierung der Umgehung Bad Camberg (wahrscheinlich 2024 / 2025) folgende Situation:
Richtung Süden:
Esch im Jahre 2025
Seit der Inbetriebnahme der Umgehung Bad Camberg erlebt Esch täglich, speziell während des Berufsverkehrs, eine bisher nicht gekannte Verkehrsflut - bei Normalverkehr.
Bei Staus auf der A3 bricht der Verkehr regelmäßig zusammen - wie vor dem Umgehungsbau an der Kreuzung „ Wenz“ in Bad Camberg, aber mit einem insgesamt sehr viel höheren Verkehrsaufkommen. Viele Escher Bürger verstehen jetzt nicht mehr, warum Politiker und die BI Esch die Realisierung dieser Umgehung unterstützt haben. Sie müssen sich doch mit den Auswirkungen beschäftigt haben, oder nicht?
Einen Termin für die versprochene Teilumgehung Esch gibt es noch nicht. Jetzt sensibilisiert, erkennen auch Viele, dass die Teilumgehung nur Wenigen in Esch hilft, alle Anwohner an der B 275 Richtung Idstein müssen auch danach auf unbestimmte Zeit mit dem immer weiter steigenden Verkehr leben.
Glashütten im Jahre 2025
Der Verkehr und damit Abgase und Lärm haben nach der Realisierung der Umgehung Bad Camberg stark zugenommen, er wird aber durch das Nadelöhr in Esch letztlich begrenzt. Natürlich auf höherem Niveau. Den Bürgern und Politikern von Glashütten wird jedoch immer klarer: wird die Teilumgehung Esch realisiert, wird Glashütten vom Verkehr überflutet.
Königstein im Jahre 2025
Logischerweise hat die B 8 aus Richtung Norden vergleichbare Verkehrszuwächse in Königstein zur Folge wie in
Glashütten und dies führt zu vielen Diskussionen, wie das weiter verkraftet werden kann. Die Königsteiner erkennen inzwischen sehr klar: wenn die Teilumgehung Esch und die Umgehung Glashütten
realisiert werden, bricht der Verkehr mit dem heutigen Straßennetz in Königstein zusammen.
Richtung Norden:
Oberselters im Jahre 2025
Seit der Realisierung der Umgehung ist der Verkehr auf der B 8 in Oberselters um mehr als 3.000 Fahrzeuge / Tag gestiegen. Durch die weit mehr als eine Million zusätzlichen Autos ist auch der CO² Ausstoß um ca. 200 t / Jahr höher.
Aber alle Politiker aus Oberselters haben doch immer wieder für eine schnelle Realisierung gestimmt!
Durch die völlig unproblematische Ableitung von der A3 (die Schleuse wurde auch in Richtung Norden geöffnet) gibt es jetzt von der Abfahrt aus gesehen einen ca. 12 km langen fast störungsfreien Stauraum bis Niederbrechen, der bei Staus und Stauwarnungen auf der A3 Richtung Norden schon heftig genutzt wird. Es passiert jetzt immer öfter, dass sich in diesen Fällen der Verkehr durch das Nadelöhr Niederbrechen bis Oberselters und noch weiter zurück aufstaut. Viele erkennen, dass dieses Aufstauen erst nach einer Realisierung der Umgehungen Niederbrechen und Lindenholzhausen (irgendwann!) aufhören wird, aber zu dem Preis, dass dann der Gesamtverkehr weiter erheblich zunimmt.
Niederselters und Oberbrechen im Jahre 2025
Auch hier gibt es eine erhebliche Zunahme des Verkehrs. Ist ja auch klar, durch die Camberger Maßnahme sollte ja die B 8 ertüchtigt werden. Des Weiteren gibt es in beiden Ortsteilen die gleichen Zusammenhänge, Befürchtungen und Erkenntnisse wie in Oberselters.
Niederbrechen und Lindenholzhausen im Jahre 2025
Schon seit Jahrzehnten hat der Verkehr in beiden Orten speziell im Berufsverkehr und bei Stau auf der A 3 zugenommen.
Dass aber die Inbetriebnahme der Ortsumgehung Bad Camberg die Situation dermaßen verschlimmert, davon sind die Kommunalpolitiker und Bürger überrascht. So hat man sich das nicht vorgestellt, als man 2016 und 2017 eine schnelle Realisierung der Camberger Maßnahme massiv unterstützt hat. Mit allem Nachdruck wird deshalb von den zuständigen Bundes- und Landespolitikern gefordert, dafür zu sorgen, dass die Planungen für die Umgehungen Lindenholzhausen und Niederbrechen zum Abschluss kommen und noch vor der Kommunalwahl 2026 verbindliche Realisierungstermine genannt werden.
Dass danach der Verkehr sich auf der Gesamtstrecke zwischen Limburg und Bad Camberg weiter erhöht, ist jetzt jedem klar.
So oder ähnlich werden sich die Situationen und Gegebenheiten für die Bürger in den B 8 Anliegergemeinden nach Realisierung der sogenannten „Ortsumgehung Bad Camberg“ darstellen.
Das war nach Öffnung der Schleuse für den Autobahnanschluss Bad Camberg jedem klar, der sich mit der Planung intensiv beschäftigt hat. Das gilt vor allem, weil im Planfeststellungsbeschluss alle Details enthalten sind, die die negativen Auswirkungen auslösen.
Die Flutung des Goldenen Grundes mit Verkehr, Abgasen und Lärm ist unwiderruflich und unumkehrbar.
Das ist besonders dramatisch für den Luftkurort Bad Camberg.
Das Wichtigste: Mit jeder realisierten weiteren Umgehung wird es mehr!
Hinzu kommt die im Bundesverkehrswegeplan 2030 prognostizierte weitere Verkehrsentwicklung auf der A 3 im Bereich des Goldenen Grundes.
Völlig unbemerkt von uninteressierten Bürgern, einer in diesem Bereich völlig unkritischen Presse und bei diesem Thema sprachlosen Politikern wird hier aufgezeigt, dass der Lkw-Verkehr sich bis 2030 auf 27.000 pro Tag erhöht. Das ist fast eine Verdopplung gegenüber dem heutigen Wert.
Wenn man berücksichtigt, dass 1 Lkw so viel Lärm entwickelt wie 23 Pkw, kann man sich vorstellen, in welchem Umfang sich das Dauerdröhnen (je nach Wetterlage) von der Autobahn weiter verstärkt.
Über die Abgase, die die jährlich weit mehr als 30 Millionen Fahrzeuge auch im Goldenen Grund hinterlassen, darf man nicht weiter nachdenken. Aber wer weiß das schon - und vor allem: wen interessiert das?
Dies alles geschieht in einer Zeit, in der die Reduzierung von Abgasen in aller Munde ist, aber da geht es ja um
einige Gramm je Pkw und Kilometer. Die Tausende von Tonnen mehr in einem Tal oder auf einer 2 km entfernten Autobahn interessieren die mündigen Bürger kaum.
Im Juni 2014 informierte die BI „Lebenswerter Goldener Grund“ im Bereich Camberg mit dem Slogan:
SOS Goldener Grund
Der Hilferuf wurde von der großen Mehrheit nicht zur Kenntnis genommen. Schade!
Nach der Realisierung der „Bad Camberger Umgehung“ und der Entwicklung auf der A 3 wird es deshalb nach 2025 heißen:
Der Goldene Grund ist in Verkehr, Lärm und Abgasen versunken.