Wir schauen empört und mit erhobenem Zeigefinger zum Amazonas und die dortige
Zerstörung des Urwaldes, ohne etwas gegen die Landzerstörung in unserer Heimat zu
unternehmen. In Deutschland werden jeden Tag 60 Hektar Boden zerstört, ohne dass
irgendein Politiker etwas dagegen unternimmt. Allein in unserem unmittelbaren Umfeld
wurden im letzten Jahr viele Hektar kostbarer Lössboden und Waldfläche unwiederbringlich
zerstört, ohne dass irgendeine Behörde etwas dagegen unternahm. Diese kostbaren
Ackerböden/Waldflächen befanden sich in Bad Camberg, was ja bekanntermaßen im
„Goldenen Grund“ liegt. Diese jahrhundertealte Bezeichnung unserer Heimat sagt alles über die Qualität dieses Bodens aus. Der drei Meter dicke Lössboden des goldenen Grundes erstreckt sich von
der Gemarkung Würges bis zur Lahn. Er wird mehr und mehr durch die unterschiedlichsten Baumaßnahmen zerstört.. Es ist unbegreiflich, wie wir so leichtfertig mit der Zukunft unserer Kinder und
Enkel umgehen können.
Es ist wohl eine abgedroschene Floskel, aber wir haben wirklich keine Ersatzerde im Schlepptau. ….und in naher Zukunft sollen mindestens weitere 35 Hektar des goldenen Grundes für die
„B8-Umgehung Bad Camberg“ geopfert werden – ein unverantwortlicher Frevel. Abgesehen von der Vernichtung des Ackerbodens wird nachweislich durch neue Straßen mehr Verkehr erzeugt. Das ist wohl
das Letzte, was wir wollen.
Wie ich in der Zeitung lesen konnte, soll es Konzepte geben, den Landverbrauch in „naher
Zukunft“ auf 30 Hektar pro Tag zu beschränken. Das ist genauso lächerlich, wie die
Kohlekraftwerke noch 20 weitere Jahre mit fossilen Brennstoffen zu betreiben, anstatt
kurzfristig auf alternative Energiequellen umzustellen.
Wir müssen uns gegen die weitere Zerstörung wertvoller Landschaft einsetzen. Gemeinsam müssen wir uns dafür engagieren, dass zukünftig keine neuen Straßen mehr gebaut werden und der Landverbrauch
in Hessen auf 0 Hektar pro Tag reduziert wird.